22. Juli 2019
Ein Sommer mit viel Summen
Wie die Krefeld-Studie gezeigt hat, ist das Artensterben auch verstärkt bei uns angekommen. Es sterben Bienen, Schmetterlinge und Käfer direkt vor unserer Haustür und damit nicht genug, denn mit ihnen verschwinden Vögel, Fische etc. Wir verlieren mit den Insekten das Fundament eines intakten Ökosystems. Sind unsere Bestäuber erstmal verschwunden, dann steht die Nahrungsmittel-versorgung für unzählige Menschen auf dem Spiel.Dieses Thema erregte großes Interesse bei unseren Grundschülern in Urspring. Deshalb wurde es zum Jahresprojekt in der gemischten Jahrgangsstufe 3 und 4. Die Kinder lernten viel über Insekten und ihrem Lebensraum im Fach Kosmischer Erziehung. Die Idee eine Blühwiese anzulegen, entstand aus den Beobachtungen der Kinder, dass es in Urspring zwar viele Grünflächen gibt, aber darauf wenig Blumen und Gräser für die Insekten wachsen. Wir suchten uns eine Grünfläche aus, die etwas abseits lag, und untersuchten im Frühling welche Pflanzen und Blumen dort wuchsen. Da wir unzählige verschieden Kräuter und Blumen sowie Gräser bestimmen konnten, entschlossen sich die Kinder Schilder zu machen. Diese sollten bewirken, dass die Wiese nicht gemäht wurde - und der Plan ging auf. Es entstand eine artenreiche, üppig blühende Wiese und somit ein kleines Paradies für Insekten alle Art. Im Laufe des Schuljahres zählten wir dort Insekten für NABU, lernten verschiedene Heilpflanzen, Kräuter, Wiesenblumen und Gräser kennen.
Gleichzeitig pflanzten die Klassen 5 und 6 unter der Leitung von Andrea Wetzler im Schulgarten einen Blühstreifen für Bienen und Hummeln an.
Erfreulicher Weise entdeckten wir einen Flyer des Kreisbauernverbandes Ulm- Ehingen, der Werbung für eine Blühpatenschaft machte. Für 50 Euro konnte man 100 Quadratmeter Blühwiese pachten. Urspring beteiligte sich für 1028 Quadratmeter und so hat Herr Steinle, ein Landwirt aus Hausen ob Allmendingen, für uns ein Feld mit einer vielfältigen Blühmischung angelegt hat. So konnte Urspring noch einmal dazu beitragen, einer Vielzahl von Insekten einen Lebensraum zu bieten. Aber nicht nur Insekten, sondern auch Vögel und Niederwild finden dort einen geeigneten Rückzugsort. Am Feld wurde auch ein Schild aufgestellt mit Erklärungen zur Blühfläche und zur Patenschaft der Urspringschule. Sie sehen: Urspring macht Schule und mehr.
(Text: Susanne Knittel, Fotos: Susanne Knittel, Martin Witzel, Birgit Göhring)